Gerätebeschreibung „Meyerhacke“

Arbeit mit Zugtieren

Die Meyerhacke konnte bis 2003 in einem Gartenbedarfcenter bestellt werden und war damit das letzte „alte“ Pferdegerät, das in Deutschland gekauft werden konnte. Dabei handelt es sich um ein einreihig arbeitendes Gerät für 1 Pferd.
Entwickelt wurde dieses Gerät im 19. Jahrhundert in den USA von der Firma „Planet Jr.“. Diese überaus erfolgreiche Hacke wurde in aller Welt kopiert, in Deutschland vor dem 2. Weltkrieg von der Firma „Senior-Werk“ in Torgau. In der DDR wurde sie dort bis 1989 weiterproduziert.

Die Arbeitsweise: Unter dem Zughaken für den Schwengel* befindet sich das höhenverstellbare Laufrad, das bei Betätigung ebenfalls die Schleifkufe mitbewegt. Dadurch bleibt theoretisch gewährleistet, dass immer auch das hinterste Hackschar nicht tiefer in den Boden geht als die vorderen und damit anders arbeitet. Inwieweit das in der Praxis funktioniert, hängt vom Boden ab, im Sand rutscht das hintere etwas tiefer als im Lehm.
Die Arbeitsbreite ist am entsprechenden Hebel zu verstellen, wodurch die mittleren Hackschare breiter oder schmaler arbeiten, eine schnelle und unkomplizierte Verstellung. Die Arbeitsbreite liegt zwischen 50 und 80 cm.
Alle Schare sind im Anstellwinkel einstellbar, die mittleren Schare auch über Drehgelenke um 360° im Kreis. Für diese Einstellarbeiten sind Schraubenschlüssel notwendig. Der Handel bietet eine große Auswahl an Gänsefußscharen, Zinkenscharen und Häufelkörpern an, die aus sehr gutem Stahl gefertigt sind und lange halten. Damit ist nahezu jede Fragestellung zu Pflegearbeiten in Gemüse mit Pferdezug beantwortbar.
Erwähnt sollte auch der Einsatz im Baumschul- und Weinanbaubereich sein, denn für hohe Bestände ist sie durch das einreihige Arbeiten sehr geeignet.

Das Gewicht des Gerätes liegt bei ca. 40 kg, der Neupreis belief sich 2003 auf 460 €, Schare ab 8,20 €.

Gesamturteil: Vielseitig einsetzbare einreihige Hacke für Gemüsebau. Das traditionsreiche Gerät ist technisch durchdacht und für viele Anforderungen gut geeignet. Teile sind gut zu bekommen.

Klaus Strüber, Beitrag gefördert durch die Fuhrhalterei Frühwach

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