Sauenhaltung in Grossgruppe im Aussenklimareiz-Stall
Die 270 Sauen leben auf Hof Spellerberg während ihrer Trächtigkeit im ca.750m2 grossen Freilauf-Stall auf Stroh. Der Stall ist unterteilt in fünf Bereiche, die aber immer für alle Schweine zugänglich sind.
- Drei grosse Liegebereiche auf Stroh innen, die über offene Tore miteinander verbunden sind
- Erhöhter Futterbereich auf Spaltenboden mit 4 Futterstationen, die jedes Tier mit individuell festgelegten Futterportionen versorgen
- Eine überdachte Aussen-Auslauffläche, ebenfalls mit Stroh eingestreut, wobei ein kleiner Bereich beim Ausgang ohne Dach ist. Das ist nicht immer von Vorteil, weil die Fläche bei Regen dann recht matschig wird und weil einige Schweine sehr anfällig für Sonnenbrand sind.
Draussen können die Schweine vom Boden Luzerne oder Kleegrassilage und einmal am Tag Maissilage (1kg pro Tier) fressen, per Radlader wird sie dort unkompliziert abgelegt. Im nicht überdachten Aussenbereich gibt es auch eine Tränke, die die Schweine nutzen, um Wasser auf den Boden fliessen zu lassen und sich anschliessend auf dem nassen Boden zu wälzen – eine Suhle für heisse Tage, die hilft die Körpertemperatur zu reduzieren.
Aktivstall mit automatischer Fütterung
Die verschiedenen Bereiche – Futterstation, Wasser, Silagefütterung – liegen weit voneinander entfernt, so dass die Tiere sich automatisch viel bewegen. Das ist sehr gut für ihr Fundament (Muskulatur und Knochenapparat). Die Sauen haben trotz der zwei mal gut vierwöchigen Zeit im Kastenstand nur selten Probleme mit Beinen und Klauen. Doch die Bewegung führt auch zu einem erhöhten Energiebedarf. Spellerbergs müssen zusehen, dass die Sauen immer genug Kalorien zu sich nehmen können, damit sie wohlgenährt in die Geburt gehen.
Jedes Schwein hat einen Transponder, darüber kann es jederzeit, auch mehrfach am Tag, die ihm zugewiesene Futterration an der Futterstation abholen gehen. Das Futter ist gemahlenes Getreide, das direkt vor der automatischen Gabe in der Futterstation mit ein paar Tropfen Wasser vermischt wird. Es besteht im einzelnen aus: Gerste, Weizen, Hafer, Ackerbohnen, Mineralstoffen und etwas Öl. Spellerbergs schicken ihr Getreide jedes Jahr ein, um die Nährwerte untersuchen zu lassen. Anschliessend berechnet der Futtermittelberater die passende Futtermischung
Ferkel und säugende Sauen erhalten zusätzlich Soja, das ihnen besser schmeckt und von der Protein-Zusammensetzung her ideal bzw. besser als die Ackerbohnen ist. 3-4 LKW-Ladungen Soja werden hierfür jährlich aus der Donauregion auf den Hof gebracht.
Sollen Sauen aus der Herde rausgenommen werden, um sie für das Abferkeln in den anderen Stall zu bringen, so geht der Futterstand nach dem Fressen des jeweiligen Tieres nur nach vorne auf, und die Tiere werden automatisch schon in einem getrennten Bereich gesammelt, um sie dann als Gruppe am nächsten Tag in den anderen Stall zu bringen. Alle 21 Tage, entsprechend des Sauenzyklus werden Sauen mit dem hofeigenen Viehtransporter rübergebracht, immer eine Gruppe von 35 Tieren.
Kastenstand für Geburt, Säugephase und Besamung
Nach einem Monat im Abferkelstall im Ferkelschutzkorb (eine Woche vor der Geburt und drei Wochen danach) werden die Sauen für 3-4 Tage in den Kastenstand in der Deckstation gebracht. Sie kommen dort mit Hilfe eines Ebers rasch in die Rausche. Nach der Belegung gehen sie wieder zurück in den Freilaufstall. Es gibt offenbar nur selten Konflikte mit den anderen Tieren der Grossgruppe. Höchstens müssen die Sauen der Untergruppe die Rangordnung untereinander neu klären und sich wieder zusammen finden. Insgesamt funktioniere das Eingliedern jedoch sehr gut.
Jungsauen, die neu auf den Hof kommen, sind zunächst für drei Wochen in Quarantäne. Dies dient dem Schutz vor Krankheitseinschleppung und die Jungsauen gewöhnen sich in dieser Zeit an die neue Umgebung. Anschliessend gehen sie in so genannte Eingliederungsbuchten mit sechs Tieren, werden nach drei Wochen belegt und gehen dann in die Grossgruppe der Sauen.
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und Kartoffeln für Pommes Frites und Direktvermarktung, Weizen für Brotgetreide und Zuckerrüben)
450 Ferkel / Monat an Mäster
Vermarktung der Schweine in Kooperation mit Schweine-Mastbetrieb Albersmeier
im 3km entfernten Hüttinghausen über Label „Strohwohl“ von Rewe West
Umbau Ferkelaufzucht von geschlossen auf Spalten zu Strohhaltung im Aussenklimazeizstall in Grossgruppe
Biogasanlage 220 KW
2 Betriebsstandorte (elterliche Betriebe)
Lohnunternehmen
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