Hintergrund: Trocknen und Dörren
Die meisten Schätze des Gartens lassen sich trocknen: Obst, Gemüse, Kräuter, Zwiebeln und Knoblauch, aber auch Kürbis- und Sonnenblumenkerne. Diese Form der Konservierung basiert auf Wasserentzug. Keimen, die sonst emsig am Fäulnisprozess von Obst und Gemüse arbeiten, fehlt nach der Trocknung die Lebensgrundlage. In luftdichten, dunklen Behältern hält sich Getrocknetes oder Gedörrtes bis zur nächsten Saison. Kleingeschnittenes Gemüse kann getrocknet als Suppen- oder Saucengrundlage, für Risottos, Aufläufe oder auch für Smoothies verwendet werden.
Pilze und Kräuter gewinnen durch den Wasserverlust an Geschmack und Aroma. Trockenobst stellt eine süße Alternative zum Industriezucker dar und ist zugleich eine gute Ballaststoff- und Mineralstoffquelle. Egal wie lange sie Hitze, Sonne und Luft ausgesetzt werden: Mineralstoffe bleiben in den Lebensmitteln drin. Anders sieht es bei den Vitaminen aus. Bis zu 70 Prozent Vitamin C kann beim Trocknen von Obst verloren gehen, wenn die Trocknungshitze 43 Grad übersteigt (die herkömmliche Trocknungshitze beträgt 50-75 Grad). Die Trocknungszeit beträgt je nach Temperatur, Konsistenz und Dicke des Trocknungsgutes 8 bis 72 Stunden. Mit einem Rohkostofen kann man den Wertverlust bei zugleich geringem Energieverbrauch minimieren. …und Achtung, getrocknete Nahrungsmittel sind hoch konzentriert. Also lieber weniger mit viel Flüssigkeit geniessen.
Maryvonne Fischer, Maienfeld, 2015
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