BARF für Hunde

Die Abkürzung BARF steht für Biologisch Artgerechtes Rohes Futter. Es handelt sich um eine Ernährungsform für Hunde, bei der der Besitzer das Futter aus rohen, frischen Zutaten selbst zusammenstellt. Die Zusammensetzung der Ration orientiert sich dabei am Aufbau eines potentiellen Beutetiers und ahmt durch die Zugabe weiterer Futterkomponenten die natürliche Futterzusammensetzung eines wild lebenden Caniden (→ Fleischfresser) nach. (Quelle der Definition: https://www.der-barf-blog.de/was-ist-barf)

Praktische Fütterung mit BARF

Es ist nicht möglich, einen Ernährungsplan zu schreiben, der die Bedürfnisse jedes Einzelnen deckt. Da Hunde verschieden sind, müssen Sie Ihren Hund gut beobachten und gegebenenfalls den Ernährungsplan anpassen. Es gibt Hunde, die kein Getreide vertragen oder rohes Fleisch und Knochen anfangs nicht ohne weiteres verdauen können. Manche Hunde mögen Innereien oder Gemüse einfach nicht. Der folgende Diätplan ist nur als Anhaltspunkt gedacht. 
Die Notwendigkeit, alle lebenswichtigen Nährstoffe bei jeder Mahlzeit zu verabreichen, ist nicht gegeben. Eine solche Behauptung kann nur ein Tierfutterhersteller machen. Die Ausgewogenheit findet über einen Zeitraum von mehreren Wochen statt, wie es auch in der freien Natur passiert. Bei einer rohen, natürlichen Ernährung ist es deswegen nicht weiter schlimm, wenn ein Hund mal eine gewisse Zeit etwas einseitig isst. Wenn Sie in Urlaub fahren oder wenig Zeit haben, können Sie morgens z.B. einfach ein paar fleischige Knochen füttern. 
Fleisch sollte in möglichst großen Stücken oder am Knochen gefüttert werden, da das Kauen wichtig für die Zahnpflege ist. Fleisch und Getreide nicht mischen, ansonsten können Blähungen entstehen. D.h. der Hund muss in der Regel zweimal täglich gefüttert werden, wenn Sie Getreide füttern möchten. Dieses ist aus zwei Gründen besser, erstens ist es gut, Zutaten zu trennen, zweitens ist die Gefahr einer Magenumdrehung wesentlich geringer, wenn die Futterration auf zwei Mahlzeiten aufgeteilt wird. 

Einmal wöchentlich sollten nur Flocken oder Gemüse gefüttert werden, gefolgt von einem Fasttag, d.h. 5 Tage wöchentlich Fleisch füttern, einen Tag fleischlos und einmal fasten. Wenn der Hund das Fasten nicht gut verträgt, reicht es auch, wenn man ein- zweimal pro Woche fleischlos füttert.
Sie können das Gemüse entweder alleine als Mahlzeit geben oder zum Fleisch beifüttern. Es gibt Hunde, die das Gemüse nicht so gerne essen. In diesem Fall kann man entweder Hackfleisch oder Thunfisch dazu mischen oder Leber mit dem Gemüse pürieren. 

Wenn wir davon ausgehen, dass der Hund zweimal am Tag gefüttert wird, also 12 Mahlzeiten/Woche, sollten bei 8 Mahlzeiten Fleisch/Knochen dabei sein, 4 mal Gemüse und ca. 4 mal Getreide/Milchprodukte.
z.B.:
4 reine Fleisch/Knochen Mahlzeiten
4 Fleisch/Knochen und Gemüse Mahlzeiten
4 Getreide/Milchprodukte Mahlzeiten 

Wenn Sie Getreidefrei füttern möchten, sollte das Gemüse 10-25%; die Fleisch/Innereien/fleischige Knochen 75-90% der Gesamtration sein. Der Knochenanteil (gemeint sind RFK = rohe, fleischige Knochen = 50% Fleisch/50% Knochen) sollte nicht 30% der Gesamtration übersteigen; ideal wären 10%.


Was kann man alles füttern?

Getreide/Milchprodukte:

Flocken mit Buttermilch, Ziegenmilch oder Karottensaft. Dazu ab und an ein Ei oder Hüttenkäse, Joghurt usw. Es gibt Hunde, die Getreide- und/oder Milchprodukte nicht vertragen oder allergisch dagegen sind. Es ist nicht notwendig Getreide- oder Milchprodukte zu füttern.
• Hafer
• Gerste
• Hirse*
• Amaranth*
• Buchweizen*
• Grünkern
• Quinoa*
• Reis*
• Roggen
• Weizenkleie
• Kokosflocken
• Maisgrieß oder -flocken*
• Buttermilch
• Ziegenmilch
• Joghurt
• Hüttenkäse
• Dickmilch
• *Glutenfrei

Fleisch:


• Fleisch und Knochen mit Kräuter und Öle und/oder Gemüse.
• Rind: Muskelfleisch, Herz, Milz, Niere, Pansen,
• Blättermagen, Leber, Schlund, Kopffleisch,
• alle Knochen insbesondere die weicheren
• Lamm/Ziege/Pferd/Wild: Wie Rind
• Huhn: Ganze Hühner, Hälse, Rücken nur roh!!
• Fisch: Ganze Fische nur roh
• Eier: Mit Schale, roh
• Innereien nur ein-zwei mal pro Woche…
• Leber ca. 200-300g (30 Kg Hund)
• Pansen/Blättermagen 2-3 X pro Woche
• Schweinefleisch abkochen!

Gemüse:


• frisches, püriertes und/oder sehr leicht gedünstetes Gemüse & Grünzeug.
Dazu Öl (1- 2 Te/30 kg Hund)
• Salate
• Möhren
• Zucchini
• Broccoli
• Keimlinge
• Pastinaken
• Sellerie
• Kartoffeln (gekocht)
• Eigentlich alles, um so grüner um so besser, immer abwechseln
• Rohe Kartoffeln, Avocados und Zwiebeln meiden!
• beachten, vor allem bei jungen Tieren, dass Broccoli und Spinat Kalzium binden und deswegen nicht dauernd in großen Mengen gefüttert werden sollten.

Obst: in kleinen Mengen!

• Äpfel
• Beeren
• Bananen
• Birnen
• Pflaumen
• Apfelsinen
• Kiwis usw.
• (KEINE Trauben/Rosinen VORSICHT!)

Kräuter:


• Alfalfa Grünmehl
• Hagebutten
• Brennessel
• Löwenzahn
• Borretsch
• Schachtelhalm
• Petersilie
• Dill
• Alle möglichen Garten- und Wildkräuter
• kleine Mengen, viel Abwechslung

Öle:


• Fischöl
• Distelöl
• Hanföl
• Leinsamenöl
• Borretschöl
• Nachtkerzenöl
• Abwechselnd

Vitamine:

• Vit C: bis 100 mg tägl. bei Krankheit oder Entzündung!
• Vit K1 : 5 – 20 Tropfen bei Krankheit oder Entzündung
• Vit E : 20-80 mg 3-4 X Woche
• Vit. B-Komplex: bei Stress oder Krankheit!
• Lebertran (Vit A u. D): 1 Te. 1-2 X Woche, vor allem im Winter.

Weitere Zusätze:

• Seealgenmehl
• 1 – 2 x Woche eine Prise Meer- oder Kristallsalz
• Bei Verdacht auf Darmparasiten und bei Kontakt zu ansteckenden Krankheiten:
• 1 Knoblauchzehe/30 kg Hund/Tag für eine Woche
• (Siehe Artikel zur Fütterung von Zwiebelgewächsen)

Links:
In drei Schritten zum BARF_Ernaehrungsplan 

und BARF-Futterplan zum Download.

Text mit freundlicher Genehmigung von Swanie Simon, www.barfers.de – © Swanie Simon 2000 – 2012

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