Was ist also zu tun?

Was ist also zu tun, damit wir weniger zu tun haben? Die Arbeit auf mehrere Schultern verteilen. Logo. Mehr MitarbeiterInnen heisst halt auch mehr Bürokratie, mehr Absprache- und Organisationsaufwand und mehr Lohnkosten. Und gewisse Bereiche, die Familien(planungs)arbeit, die Bestellarbeit für den Hofladen (die seit der Pandemie viel aufwendiger geworden ist), die Lebensmittelverarbeitungsarbeiten brauchen sehr viel Erfahrung und Routine, sodass sie kaum von jemand anderem gemacht werden könnten. Für das Arbeiten in der Pflanzung, für das Gemüseernten, -rüsten und -waschen, für Sortierarbeiten über den Herbst-Winter, für das Paratmachen des Hofladens und das Verkaufen haben wir ein gutes Frauenteam im Stundenlohn anstellen können. Auch einen Teil der Aufräumarbeiten brauchen wir seit kurzem nicht mehr selbst zu machen.
Dass wir immer wieder einmal eine(n) MitarbeiterIn für den landwirtschaftlichen Bereich suchen, ist in der Biobörse und im z’alp zu lesen. Seit bald einem Jahr arbeitet bei uns als landwirtschaftlicher Mitarbeiter ein Brasilianer, der Hochhäuser kletternd bemalen kann, aber keine «landwirtschaftliche Bildung» hat. Kompliziertere Zusammenhänge und Arbeiten sind wegen der Sprachbarriere kaum zu erklären, die Übung mit Maschinen fehlt, sodass er halt vor allem die Stallarbeiten, das Futterrüsten, das Eingrasen einfacher Schläge, Motormäherarbeiten, Jäten und Blackenstechen erledigt. Das ist nicht nichts, aber entlastet den «jungen» Mattenhofbauern zu wenig. Auf den Frühling müssen wir sowieso wieder eine neue Lösung suchen, weil unser Mitarbeiter seinen Vertrag kündigen möchte.
Den Traum von einem/einer ausgebildeten BiolandwirtIn, allenfalls sogar mit PartnerIn zu finden, die ein paar Jahre auf unserem Hof leben und arbeiten, haben wir noch nicht ganz aufgegeben, obwohl wir sehr wohl wissen, dass wir überhaupt nicht die einzigen sind, die jemanden suchen, wir kennen sogar spannende, gut laufende Gemüse-Marktfahrer-Betriebe, die keine Nachfolge finden. Ob der «Stellenmarkt» wirklich so ausgetrocknet ist, oder ob es an der Vermittlung fehlt, kann ich nicht abschätzen. Einen Verdacht haben wir noch, er braucht aber auch wieder viel Zeit: Dass die Überarbeitung der völlig veralteten und nicht über die b-Version hinaus- gekommenen Homepage sinnvoll wäre, um Menschen einen ersten Eindruck vom Hof und dem Schaffen bei uns zu geben.

Christian Gamp, Mattenhof, 2021

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Bio-Betrieb Mattenhof
Kölliken im Aargau
Christian Gamp und Therese Gamp-Vogel mit 4 Kindern (12-21 Jahre). Seniorgeneration Theres und Samuel Vogel.
Zwei Angestellte (140%), Teilzeitmitarbeiterinnen im Gemüsebau und im Hofladen.
6 ha
Bio Suisse
Mutterkuhhaltung und Gemüse
17 ha Acker, davon 1-2 ha Weizen, 1 ha Dinkel, 2 ha Roggen und 1,5 ha Gemüse (inkl. Rüebli) und 70 a Kartoffeln.
4 ha Kunstwiese, Obst- und Nussbäume.
16-20 Mutterkühe,
Max. 50 Mastschweine
Vermarktung: Hofladen mit breitem Sortiment an Bio-Produkten, Biofarm, Viegut AG, Fidelio Biofreiland AG.
Produkteverarbeitung: Most, Brot, Konfitüren, eingelegte Gemüse
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