Wald schätzen, Verwaldung verhindern
Wald schützt und bedrängt das Kulturland
Der Wald ist als Speicher von aller grösster Bedeutung. Durch das schiere Vorhandensein von Wald wird unser Mikroklima auf dem Hof geprägt. Mit dem Anlegen von Hecken, Hochstammanlagen, Bäumen als Windbrecher u. Ä. verändern wir bereits die Voraussetzungen unserer Böden. Der Wald beschützt uns, erhält unser Land fruchtbar und feucht, bietet vielfältige Nahrung für Mensch, Tier und Pflanzen, bietet uns Bau- und Heizstoff an, säubert die Luft und erfüllt noch viele weitere vitale Bedürfnisse welche einer bäuerlichen Landwirtschaft dienlich sind. Wir können den Wald nicht hoch genug ehren!
Imitieren wir also seine Mechanismen, sind wir auf der sicheren Seite. Einen Baum zu pflanzen, ist stets auch eine Investition in die Zukunft und kommende Generationen. Ein alter italienischer Olivenbauer erklärte mir einst, er habe so viel Olivenöl zu sich genommen, bevor er den ersten Baum habe pflanzen können, dass er dies nun auch der nächsten Generation ermöglichen wolle. Leider sind solche Bauern heute vom Aussterben bedroht.
Umgekehrt nimmt sich der Wald jedoch Flächen, welche extensiv bewirtschaftet werden, ohne viel Federlesen zurück. Er ermöglicht durch Versauerung der Waldränder die Besiedelung durch Waldrandpflanzen. Farne bilden dicke Teppiche, die giftig sind für Tiere. Darin können die jungen Sämlinge ungestört wachsen, ohne von den Tieren verbissen zu werden. Bereits nach kurzer Zeit ist der Charakter des Bodens durchaus waldig. Um diesen wieder umzukehren, braucht es einige Jahre. Viele Laubbäume treiben wieder aus, nachdem man sie geschlagen hat. Dies kompliziert die Wiederbewirtschaftung vergandeter Flächen zusätzlich.
Praktische Tipps
Die Zitterpappel hat einen eher bescheidenen Heizwert, beschattet jedoch grosse Flächen und saugt den Böden die Nährstoffe weg. Diese Bäume zu schlagen, verursacht sehr viele Wurzelaustriebe, welche uns viele Jahre beschäftigen würden. Deshalb warte man bis zum Augustvollmond und schneide einen Rindenring. Das heisst die Nahrungszufuhr just in dem Augenblick zu unterbrechen, in dem sich die gesamte Energie im Baum befindet und der Wurzel keine Kraft bleibt, auszutreiben.
Die Kastanie und zahlreiche andere Laubbäume treiben nach dem Schlag am Wurzelstock wieder aus. Dies kann bei Wiederbewirtschaftung verwaldeter Flächen ärgerlich sein. Statt mit Herbiziden Böden zu vergiften, können wir einfach die Baumscheibe mit Salz belegen, am besten bei trockenem Wetter. Das Salz entwässert den Baumstrunk und er treibt nicht mehr aus. Der Boden wird kaum verätzt, wenn man es vorsichtig angeht.
Markus Lanfranchi, BioEtico, Verdabbio/GR










oekoverlag
Dein Kommentar
Erfahrungswissen zu diesem Thema?Verfasse ein Kommentar!