Grosses bewegt sich
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Ein Haus zieht um
Unser Püntenhäuschen im neuen Garten schimmelte in allen vier Ecken. Zudem war es ziemlich schief. Und wenn ich drinnen herumgegangen bin, wurde mir fast schlecht, so stark hat der Boden sich bewegt.
Im alten Garten hatten wir ein superstabiles Haus, massiv gebaut, dass trotz seines stolzen Alters von fast 30 Jahren gut in Schuss war.
Wir haben uns dazu entschieden, dass wir unser altes Häuschen vom alten in den neuen Garten umziehen zu lassen. Durchgeführt von einer Firma, die über die notwendigen Transportmöglichkeiten und Muskelkraft verfügt.
- Innerhalb eines halben Tages war das Häuschen abgebaut.
- Zerlegung in die einzelnen Wände.
- Bis zum Transport der Teile, blieben sie zugedeckt im Zufahrtsweg stehen.
- Die Dachziegel habe ich in unserem PKW in mehrmaligen Fahrten selbst gezügelt.
- Endlich – das Haus ist umgezogen, auch wenn das Dach noch fehlt…
- Zumindest ist das Haus mit Plane gut geschützt, bis das Dach gedeckt wird.
Nun sollte das Häuschen noch abgeschliffen werden und einen neuen Anstrich verpasst bekommen. Es fehlt ausserdem noch alles Zubehör, um Regenwasser aufzufangen. Und vor dem Häuschen hätte ich noch gerne Platten verlegt für eine kleine Sitzterrasse.
Wünsche und Pläne habe ich viele – Freizeit um alles zu machen, weniger. Da Gott sei Dank Rom auch nicht an einem Tag erbaut wurde, tröste ich mich auf nächstes Jahr, der Garten läuft schliesslich nicht weg.
Das liebe Jäten
Im Mai und Juni hatte ich viele freie Tage und unglaubliches Wetterglück. Daher ging es gut vorwärts und der halbe Garten wurde von Wurzelwiese zu Kräuterbeeten umgestaltet. Seit Juli bin ich beruflich stark engagiert und dadurch viel, viel, viel weniger im Garten.
Die Prioritäten sind bei Zeitmangel klar: Giessen an heissen Tagen, Tomaten versorgen, Ernten was reif ist, Kräuter verarbeiten und trocknen. Leider habe ich es nicht geschafft, nebenbei zu Jäten.
Vorgenommen hatte ich mir, dass ich jede Woche ein oder zwei Beete jäte. Aus beruflich-zeitlichen Gründen war das leider nicht möglich.
Das Ergebnis: es wächst Oberschenkel-hohes Gras, die Wurzelunkräuter toben sich aus, die neu angelegten Beete wachsen zu – nur nicht unbedingt mit den Pflanzen, die ich dafür ausgewählt hatte.
Aktuell habe ich extra eine Woche Ferien genommen um alle Beete wieder in Schuss zu bringen und endlich wieder mal neue Beete anzulegen. Denn die Hälfte des Gartens ist noch immer Wurzelwildwuchswiese.
Doch es regnet schon seit Tagen, gejätet sind gerade mal drei von acht Beeten, neu gestaltet gar nichts.
Wenn mich der Garten eines lehrt, dann Geduld mit mir selbst zu haben. Es geht einfach nicht alles gleichzeitig.
Volles Wachstum voraus
Die besten Nachrichten kommen immer zum Schluss: Die meisten der Pflanzen haben den Umzug gut überlebt. Ungefähr 10% hat es nicht geschafft. Mit diesem Ergebnis bin ich sehr zufrieden.
Die meisten Pflanzen haben einige Tage den Kopf hängen gelassen und sind dann voll durchgestartet, sind in die Höhe und in die Breite gewachsen. Sie decken – neben dem Gras und den Beikräutern – die Beete gut ab, es ist nur mehr wenig nackte Erde sichtbar. Damit hat sich die Frage, wie ich am besten Mulchen soll, von selbst erledigt.
- Auch die Küchenkräuter sind in nur zwei Monaten zu kräftigen Pflanzen herangewachsen.
- Dichtes Wachstum, links essbare Salatblüten, rechts Teekäruterbeet.
- Borretsch
- Ecchinacea
- Sonnenblume
Wenn mich das hohe Gras und das viele Unkraut deprimieren, drehe ich mich um und schaue mir die Kräuterbeete an. Denn im Garten zählt nicht nur, was es noch zu tun gibt, sondern vor allem, was schon erreicht wurde
Winterthur, 10.08.2017, Sonja Maria Kamper
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