In kleinen Schritten mutig weiter schreiten

5. Beitrag

Die ersten Pflanzen ziehen um

Erster Pflanzentransport

Die allerersten Pflanzen, die im Mai im neuen Garten gepflanzt wurden, haben wir neu gekauft. Der Grund dafür war, dass ich es am Anfang nicht geschafft habe, Pflanzen aus dem alten Garten auszugraben und zu zügeln. Nachdem so die ersten Beete entstanden sind, kam endlich so etwas wie ein “Gartengefühl” im neuen Garten auf.

Anfang Juni war es dann soweit, ich habe die ersten 50 Pflanzen im alten Garten ausgegraben, im Auto einmal quer durch die Stadt gefahren und im neuen Garten wieder gepflanzt. Abwechslungsweise gab es danach jeweils schwere Erdarbeiten und Pflanzenzügelaktionen.

Das neue Zuhause für einen Teil der Räucherpflanzen.

Denn nach wie vor trage ich Meter für Meter die Wurzelschicht ab und versuche so viele Wurzeln als möglich aus der Erde zu holen, langsam aber stetig entsteht so Beet um Beet. Es ist körperlich sehr anstrengend und kostet sehr viel Zeit, trotzdem bin ich fest davon überzeugt, dass das langfristig der einzig sinnvolle Weg ist.

Mittlerweile ist die Hälfte des Gartens gestaltet und “nur” mehr die zweite Hälfte schwerer Wurzelarbeit steht noch bevor. Doch es ist einfacher, als zu Beginn, denn alles was ab jetzt geschafft wird, liegt über der Hälfte und gibt damit automatisch ein sehr gutes, zufriedenstellendes, erleichterndes Gefühl.

Gleichzeitig steigt mit jedem gestalteten Beet das Gefühl von “mein” Garten und damit die Motivation, weiter zu arbeiten.

Mulchen

Kapuzinerkresse deckt gut ab und spendet Schatten.

Ein offenes Thema ist noch die viele kahle Erde, die zwischen den (noch) kleinen Pflanzen frei liegt. Egal mit was ich es probiere, ich habe einfach viel zu wenig Mulchmaterial.

Alle Rabatte mit Pflanzen, die sauren Boden oder einen waldrandähnlichen Zustand lieben, also Himbeeren, Stachelbeeren und Brombeeren, haben wir mit Rindenmulch abgedeckt.

Wovon ich sehr begeistert bin ist die Kapuzinerkresse. Sie bildet grosse, gut abdeckende, niedrige Pflanzbestände, spendet der Erde Schatten und hilft damit, das Wasser zu speichern.

Für die erhoffte selbe Wirkung lasse ich beim Jäten alle essbaren Kräuter wie Gundelrebe, Ehrenpreis, Gänseblümchen, Spitz- und Breitwegerich oder Ackergauchheil stehen, da sie ebenfalls sehr grosszügige Pflanzenpolster bilden. Das sieht zwar für den Laien aus, als wären die Beete voller Unkraut und ich würde nicht jäten, doch mit diesem Vorwurf Unwissender kann ich leben.

Im alten Garten wachsen die Pflanzen dicht an dicht – in diesem Naturgarten ist Mulchen überflüssig.

Das langfristige Ziel ist ein gut zugewachsener, wilder Naturgarten, wie er im alten Garten über die Jahre entstanden ist. Dort habe ich keinen Zentimeter nackte Erde, bei dem ich übers Mulchen nachdenken muss, dort regelt sich alles wunderbar von alleine.

Und in einigen Jahren werden im neuen Garten die Pflanzen ebenfalls so gross sein und ihren Raum einnehmen.

Beerengerüst für Himbeere und Heidelbeere

Himbeergerüst

Alle Himbeeren im neuen Garten sind Herbsthimbeeren, diese Ruten werden am Ende der Saison bodeneben abgeschnitten und treiben im nächsten Frühjahr neu aus. Die Ruten benötigen eine Stützhilfe, die jedoch nicht zu sehr einengt. Dazu haben wir diese Version von Rankgerüst gebaut:

Obwohl sich die Funktionalität dieser Himbeerstützhilfe erst nächstes Jahr unter Beweis stellen muss, sind wir jetzt schon sehr überzeugt und haben für die Heidelbeeren eine ähnliche Version gebaut:

Anlegen eines Moorbeetes

Für die Heidelbeeren empfiehlt sich ein Moorbeet. Zum Schutz der natürlichen Moore wollten wir kein Torfbeet und haben daher verschiedene saure Erden, einen homöopathischen Heidelbeerdünger und Steinmehl gemischt. Im Fachhandel (Häberli-Beeren) habe ich eine sehr gute Beratung erhalten, welche Erden ich mischen kann, wenn ich auf Torf verzichten will.

Danach braucht es einfach Kraft und Geduld, ansonsten ist das Anlegen eines Heidelbeerbeetes sehr einfach:

Winterthur, 26.06.2017, Sonja Maria Kamper

www.sonjamaria.earth

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