Letzte Runde vor der grossen Winterruhe

7. Beitrag

Gutes erstes Jahr

Wenn ich mir ansehe, wie üppig die Kräuter im ersten Jahr bereits gewachsen sind, stellt sich ein kleines Gefühl von Stolz bei mir ein. Die Pflanzen sind gut angewachsen und haben sich seither nicht mehr bremsen lassen. Ich freue mich riesig und ich bin dankbar – denn es waren doch ziemlich viele, schweisstreibende Stunden, die ich in die Anlage des neuen Gartens investiert habe.

Es ist eine Freude, den Garten zu besuchen.

Im Frühling bekam ich von meinem Nachbarn zwei Kürbispflanzen geschenkt, die auch bald die ersten Früchte trugen. Zuerst dachte ich noch, dass das eine spezielle, längliche, frühe Kürbissorte sein müsse – doch bald war klar, dass ich Zucchinipflanzen geschenkt bekommen hatte.

Ich habe drei Nachbarhaushalte und unseren eigenen regelmässig mit Zucchini versorgt, es war unglaublich, wie viel diese beiden Pflanzen produziert haben – und das nur mit Brennnesseljauche als Düngung.

Meine erste, eigene kleine Mauer

Es ist mir egal, wenn mich alle handwerklich geschickten, begabten Heimwerker und gelernten Handwerker auslachen: Ich bin stolz auf die erste kleine Mauer, die ich gebaut habe. Wenn sie irgendwann mal zugewachsen ist, wird sie voll hübsch sein. Und das Wichtigste ist: ich hab’s selbst gemacht. Was mir in unserem Schrebergarten wichtiger ist, als eine perfekte Optik.

Der gesamte Garten hat eine Hanglage. Das stört für die einzelnen Beete überhaupt nicht. Aber dort, wo das Gartenhaus steht, hätte ich gerne eine flache, stabile Fläche davor. Also habe ich eine künstliche Geländestufe mit “Löffelsteinen” eingebaut. Das kann ich sehr empfehlen, ist super einfach zu machen, zweckdienlich, kostengünstig und kann bepflanzt werden.

Nochmals Jäten…

In der Hälfte des Gartens war bereits Ackersenf als Gründüngung ausgebracht, den ich kaum wieder los bekomme. Die Pflanzen haben kräftige Wurzeln und vermehren sich neben den Wurzeln auch noch über kräftige Samenstände. Insgesamt bin ich schon vier Mal durch alle Beete durch und habe Berge an Wurzeln ausgegraben – doch sie kommen (noch) immer wieder.

Nichts gegen Senf, ist eine tolle Pflanze, aber in diesen Mengen habe ich ein Verdrängungsproblem in den Beeten. Also nochmals eine Runde Jäten – denn was ich im Herbst nicht erledige, fällt mir im Frühling auf den Kopf.

Gartenhelfer

Es ist sehr hilfreich, gut ausgerüstet zu sein. Das bedeutet nicht, das teuerste oder neueste Werkzeug zu besitzen. Viele Gegenstände für meinen Garten finde ich beispielsweise in Brockenstuben und leisten mir Secondhand gute Dienste.

Meine Gartenausrüstung muss einfach zu mir passen, mir gut in der Hand liegen, lange halten, qualitativ hochwertig sein, am liebsten nachhaltig produziert worden sein, praktisch sein und mich in meinem Tun unterstützen.

Gürteltasche, recycelt aus einer alten Jeans.

Ich hatte mir einen Werkzeuggürtel gewünscht, ich wollte wichtiges Gartenwerkzeug immer in meiner Nähe haben.

Denn wenn ich durch die Beete streife, dann sehe ich hier was, was ich abschneiden möchte und dort was, was ich aufbinden möchte… und dann habe ich entweder den Bindfaden grad nicht dabei oder die Schere nicht.

Auf einem Markt habe ich bei Ilona Hass www.herzhandwerk.ch eine perfekte Gürteltasche für den Garten gefunden. Diese erfüllt alle meine Anforderungen an die Gartenarbeit und ist zudem aus recycelten alten Jeans hergestellt – da stimmt für mich einfach alles.

Endlich Kompost!

Ich hatte mich schon sehr auf den Herbst gefreut und auf das Zurückschneiden der meisten der Pflanzen – denn damit kann ich endlich wieder eigenen Kompost ansetzen! Bisher hatte ich einfach kein Pflanzmaterial und konnte nicht loslegen. Ich liebe Kompost! Es fasziniert mich jedes Jahr aufs Neue, wie aus Pflanzenschnitt dunkle, schöne Erde voller Regenwürmer entsteht. Fünf Kompostbehälter sind aufgestellt, vier gähnen noch leer vor sich hin, aber der erste füllt sich von Tag zu Tag.

Sorgenkinder winterfest machen

Dieses Jahr ist es die Brennnessel, die eine Wärmeschicht an frostempfindliche Pflanzen spendet.

Fertig eingepackt – im Frühling kann ich hoffentlich unbeschadete Pflanzen wieder auspacken.

Wintermantel

Ich habe nur wenige Sträucher, die nicht winterhart sind, Lorbeer und Zitronenmelisse sind zwei davon. Es ist zwar noch etwas früh, aber ich habe gerade Zeit und bin lieber zu früh als nur einen Frosttag zu spät dran, also sind die ersten Sträucher mit einem Wintermäntelchen eingepackt worden. Die Sträucher werden zunächst mit Pflanzenmaterial (Schnittgut) eingepackt und dann kommt Schafwolle drum herum.

Winterthur, 15.10.2017, Sonja Maria Kamper

www.sonjamaria.earth

 

 

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