Humusaufbau via Mulchkartoffeln, Tiefen-Grubbern und Gründüngung
Forschungsblock Hof Brachland, Jürg Raths
Intensiver Demeter Biobeeren-Obstanbau, etwas Gemüse
auf 550m im Zürcher Oberland, 3ha mit zusätzlichen pädagogischen und touristischen Angeboten
Projekt 1: Humusaufbau via Mulchkartoffeln, Tiefen-Grubbern und Gründüngung
Bodenart:
In diesem Bereich normalerweise mittelschwer, extrem dünne „Humusschicht“ 6–10 cm, darunter sandiger Lehm bis 30 cm tief, teils vollfetter Lehm
Klima:
Fast voralpin ca. 1.70 m durchschnittlicher Jahresniederschlag
Vorgeschichte:
2000m2 Land, 2009 Buchweizen und Erdbeeren, anschliessend Blumenwiese, ausgemagert, kaum Wiesenkräuter, ein Teil des Landes wie folgt bearbeitet, den anderen als Kontrollfläche einfach als Wiese belassen.
2017 Mulchkartoffeln
Grasnarbe 6-8 cm tief gefräst, Kartoffeln mit Pflanzgerät gesetzt, gehäufelt und mit Mulch aus Gras, Holzschnitzeln und Pilzsubstrat belegt. Dann nur noch geerntet. Nach der Ernte lag der Acker bis August 2018 brach.
2018 Grubbern, Fräsen, Lolinca-Gründüngung
40-50 cm tief gegrubbert, dann 6 cm tief mit der Bodenfräse bearbeitet und direkt Gründüngung Lolinca (mit Inkarnatklee und Rotklee sowie Westerw.- und Ital. Raigras) eingesät.
I) Photos Bodenprobe und Bestand Versuchsfeld:
Beschreibung: Dichter Bestand, etwa 80 cm hoch, Boden gut durchwurzelt bis 30 cm, dunklere „Humusschicht“ bis 15 cm obwohl nur max. 6-8 cm eingegriffen wurde zudem ist auch der sandige Lehm schon viel schöner strukturiert und krümeliger, unten recht lehmig, recht viel Ehrenpreis; Bodenprobe: 6% organische MasseChroma-Test: kaum langfädige Kohlenstoff-Verbindungen, nur flüchtige, Co2 kann der Boden offenbar noch nicht langfristig einlagern.
II) Photos Bodenprobe und Bestand auf Kontrollfläche ohne genannte Massnahmen
Beschreibung: Dünner Bestand, etwa 60 cm hoch, Boden nur bis 15 cm durchwurzelt, eher sandig, verpappt, zum Teil schwarze, abgestorbene Wurzeln, die nicht verwertet wurden.
Fazit
Die Kombination Mulchkartoffeln, Tiefengrubbern und Lolinca-Gründüngung war sehr nützlich, um einen schönen Boden und guten Wuchs zu erreichen. Der Humusgehalt nimmt zu und der Boden wird locker, gut durchwurzelt und fruchtbar. Das Pilzsubstrat im Mulch für die Kartoffeln hat zusätzlich dazu beigetragen, die Mycellisierung voranzutreiben. Die langfädigen Kohlenstoff-Verbindungen fehlen noch. Allenfalls soll der Boden zukünftig einmalig mit einem Spezialkompost (nach Angelika Lübke) geimpft werden, um die CO2-Speicher-Fähigkeit der Fläche anzuregen.
Weitergehen
Das Stück Land wäre jetzt bereit für die Aussaat von Gemüse, zum Beispiel Zuckermais mit Zwiebeln und Cima di Rapa.
Jürg Raths, Hof Brachland, https://www.bio-beeren-obst.ch
Dieser Versuch wird im Rahmen des Bodenfruchtbarkeitsfonds der Bio-Stiftung Schweiz unterstützt.
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