Lebende Zäune aus Büschen und Stauden

Stauden und Waldrandgehölze (Haseln eignen sich speziell gut) werden eng neben einander gepflanzt (+- 50 cm); im 2. oder 3. Jahr bis auf 50 cm einkürzen, wobei man die Stämmlein nicht komplett durchtrennt, so dass das Gehölz schräg zu stehen kommt, der Wurzelstock jedoch wieder austreibt und ein undurchdringliches Geflecht bildet. Weiden können dazwischen gepflanzt werden mit deren Schossen können im Winter durchlässige Stellen verknüpft werden. Optional können auch Heckenfrüchte (Mispeln, versch. Sorbus, Maulbeerblätter sind speziell proteinhaltig) mit hinein gepflanzt werden. Die Tiere werden an den Hecken naschen, deshalb sind diese in den ersten Jahren noch vor Verbiss zu schützen.
Später haben wir mit diesem System jedoch fixe Zäune, ohne dafür eine Baubewilligung einzureichen. Pflegearbeiten werden idealerweise im Frühjahr vorgenommen während das Vieh im Zaun weilt, so wird geschnittenes Gehölz, (ev. mit frischen Blättern) gerne gefressen und versorgt die Tiere mit wertvollen Mineralien und Gerbstoffen. Oder die Hecke wird gleichzeitig mit dem Heu geschnitten, so haben wir das junge getrocknete Laub im Heu.


Markus Lanfranchi, BioEtico, Verdabbio/GR

1 Antwort
  1. Laura Gisler
    Laura Gisler sagte:

    Wer mehr zu diesem System erfahren möchte, kann unter dem Stichwort “hedge laying” viele Artikel dazu finden. Diese Art der Hecke wird heute vor allem in Grossbritannien noch gepflegt und es gibt viele regionale Ausprägungen im Stil und sogar Meisterschaften.

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