Eichenrindentee bei Durchfall (Kälber und Schweine)
Für Kälber übergießen Sie pro Portion 4 g getrocknete und klein geschnittene Eichenrinde mit 1 Tasse kaltem Wasser. Dies dann eine Viertelstunde ziehen lassen, danach 15 – 30 Minuten kochen. Den Sud abseihen und mit Elektrolyten vermischt morgens und abends verabreichen. Nicht länger als 3 – 4 Tage anwenden.
Bei erwachsenen Schweinen empfiehlt die Schweizer Arzneipflanzendatenbank https://www.vetpharm.uzh.ch/phytodb/0001_pvm.htm eine ähnliche Menge von 5 – 10 g als Tagesdosis.
Biobetriebe müssen schauen, dass die verwendete Elekrolyte der aktuellen Betriebsmittel-Liste entspricht. Grundsätzlich kann auch eine einfache WHO-Lösung bestehend aus 20 g (Bio-)Traubenzucker und 4 g Kochsalz auf 1 Liter Wasser zur Rehydratation der Tiere verwendet werden.
Eichenrinde wirkt bei unspezifischen, akuten Durchfallerkrankungen und Magen-Darm-Erkrankungen. Eichenrinde als Arzneipflanze war früher recht bekannt. Während die Verwendung von Tees und Eichenrindenpulver bei Kälbern in vielen Kantonen auch heute noch weit verbreitet ist, wendeten einzelne Landwirte die Eichenrinde auch bei Schweinen erfolgreich an. Die Wirkung geht auf die in ihr enthaltenen Gerbstoffe und weitere Stoffe zurück. Äusserlich angewendet hilft Eichenrindensud auch bei entzündlichen Hauterkrankungen.
Getrocknete und geschnittene Eichenrinde lässt sich ähnlich wie übliche Kräutertees auch im Handel kaufen. Um selbst Rinde der Stileiche zu sammeln, wählen Sie dünne Äste und Zweige im Frühlingszeitraum zwischen März und Mai. Die Rinde mit einem Messer abschaben und trocknen. Vor der Verwendung dann noch etwas zerkleinern. Eichenrindenpulver wiederum kann direkt unter das Futter gemischt werden und ist in Apotheken erhältlich.
Die Dosierung bei der Anwendung bei Kälbern beruht auf dem Mittelwert von rund 30 Anwendungsbeschreibungen, meist jeweils mit mehreren Tieren, aus einer Vielzahl von Kantonen nördlich der Alpen.
Quellenangaben:
Mayer, M., Zbinden, M., Vogl, C.R., Ivemeyer, S., Meier, B., Morena, M., Maeschli, A., Hamburger, M., Walkenhorst, M., 2017. Swiss ethnoveterinary knowledge on medicinal plants – a within-country comparison of Italian speaking regions with northwestern German speaking regions. J. Ethnobiol. Ethnomed. 13 (1), 1. https://ethnobiomed.biomedcentral.com/articles/10.1186/s13002-016-0106-y.
Stucki, K., Dal Cero, M., Vogl, C.R., Ivemeyer, S., Meier, B., Maeschli, A., Hamburger, M., Walkenhorst, M., 2019. Ethnoveterinary contemporary knowledge of farmers in prealpine and alpine regions of the Swiss cantons of Bern and Lucerne compared to ancient and recent literature – is there a tradition? J. Ethnopharmacol. 234, 225–244.
Einsatz von Arzneipflanzen für Nutztiere: Das traditionelle bäuerliche Erfahrungswissen zum Einsatz von Kräutern und Arzneipflanzen beim Nutztier birgt ein wichtiges Potential für die Nutztiermedizin. In einem Kooperationsprojekt vom FiBL mit der Uni Basel und der ZHAW Wädenswil wurde dieses Wissen schweizweit zusammengetragen (https://www.fibl.org/de/standorte/schweiz/arbeitsschwerpunkte/tierforschung/tiergesundheit.html)
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E. Lehmann: Ich habe sehr gute Erfahrungen damit gemacht, Kräuter im Thermomix fein zu mahlen. Um Eichenrinden-Pulver zu erhalten, würde ich die Eichenrinde grob raspeln, trocknen und dann im Thermomix fein mahlen. So lässt sich Pulver selber herstellen und leicht in die Milch oder anderes Futter mischen.
E. Lehmann, BW