Ringelblumensalbe bei Rissen an Zitzen und Verletzungen der Haut
Rezept
Pro 0,5 Liter Olivenöl oder 0,5 kg Melkfett 40 frische Ringelblumenblüten (ca. 48g) verwenden. Öl oder Fett in eine Pfanne geben und vorsichtig erwärmen, die Blüten dazu geben und kurz aufkochen. Über Nacht zugedeckt ziehen lassen. Nochmals erwärmen und anschließend durch eine Gaze absieben. 50g Bienenwachs dazugeben und erhitzen bis das Bienenwachs schmilzt. In Gläser abfüllen und im Keller lagern.
Anwendung
Die Ringelblumensalbe dann morgens und abends auf die Haut auftragen.
Die Ringelblume ist eine der am häufigsten als Arznei verwendeten Pflanzen. Bei Rissen und Wunden an Zitzen, generell bei Verletzungen oder für eine geschmeidige Haut und die Narbenpflege – überall in der Schweiz wird Ringelblumensalbe regelmäßig angewendet. Studien des FiBL konnten um die 100 Anwendungsbeschreibungen zusammentragen. Und zwar bei allen Tierarten: Bei Rindern, aber auch bei Pferden, Ziegen und Schafen gibt es Erfahrungen mit der Anwendung, aber auch bei Lamas, Katzen oder Hühnern ist sie schon erfolgreich angewendet worden.
Ringelblumenblüten
Die Ringelblumen dafür wurden meist im Garten selbst angebaut, aber bisweilen auch wild gesammelt.
Das aufgeführte Beispielsrezept entspricht einem Trockengewicht von etwa 2g Ringelblumenblüten pro 100g Salbenendprodukt und liegt damit im Bereich zwischen Median (1,32) und Mittelwert (2,07) der 54 miteinander vergleichbaren Anwendungsbeschreibungen für Ringelblumensalbe/-öl bei Kühen und Kälbern.
Die Phytoarznei-Datenbanken des Instituts für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie beschreiben eine wundheilende, entzündungshemmende, antibakterielle, antimykotische und antivirale Wirkung der Ringelblume (https://www.vetpharm.uzh.ch/phytodb/0064_ppk.htm).
Quellenangaben:
- Bischoff, T., Vogl, C.R., Ivemeyer, S., Klarer, F., Meier, B., Hamburger, M., Walkenhorst, M., 2016. Plant and natural product based homemade remedies manufactured and used by farmers of six central Swiss cantons to treat livestock. Livest. Sci. 189, 110–125.
- Disler, M., Ivemeyer, S., Hamburger, M., Vogl, C., Tesic, A., Klarer, F., Meier, B., Walkenhorst, M., 2014. Ethnoveterinary herbal remedies used by farmers in four north-eastern Swiss cantons (St. Gallen, Thurgau, Appenzell Innerrhoden and Appenzell Ausserrhoden). J. Ethnobiol. Ethnomed. 10, 32.
- Mayer, M., Zbinden, M., Vogl, C.R., Ivemeyer, S., Meier, B., Morena, M., Maeschli, A., Hamburger, M., Walkenhorst, M., 2017. Swiss ethnoveterinary knowledge on medicinal plants – a within-country comparison of Italian speaking regions with northwestern German speaking regions. J. Ethnobiol. Ethnomed. 13 (1), 1. https://doi.org/ 10.1186/s13002-016-0106-y .
- Mertenat, D., Dal Cero, M., Vogl, C. R., Ivemeyer, S., Meier, B., Maeschli, A., Hamburger, M., Walkenhorst, M., 2019. Ethnoveterinary knowledge of farmers in bilingual regions of Switzerland – is there potential to extend veterinary options to reduce antimicrobial use? J. Ethnopharmacol. 246, 1-15.
- Schmid, K., Ivemeyer, S., Hamburger, M., Vogl, C., Klarer, F., Meier, B., Walkenhorst, M., 2012. Traditional use of herbal remedies in livestock by farmers in three Swiss cantons (Aargau, Zurich and Schaffhausen). Forsch. Komplement.
- Stucki, K., Dal Cero, M., Vogl, C.R., Ivemeyer, S., Meier, B., Maeschli, A., Hamburger, M., Walkenhorst, M., 2019. Ethnoveterinary contemporary knowledge of farmers in prealpine and alpine regions of the Swiss cantons of Bern and Lucerne compared to ancient and recent literature – is there a tradition? J. Ethnopharmacol. 234, 225–244.
- https://www.vetpharm.uzh.ch/phytodb/0064_pvm.htm
Einsatz von Arzneipflanzen für Nutztiere: Das traditionelle bäuerliche Erfahrungswissen zum Einsatz von Kräutern und Arzneipflanzen beim Nutztier birgt ein wichtiges Potential für die Nutztiermedizin. In einem Kooperationsprojekt vom FiBL mit der Uni Basel und der ZHAW Wädenswil wurde dieses Wissen schweizweit zusammengetragen (https://www.fibl.org/de/standorte/schweiz/arbeitsschwerpunkte/tierforschung/tiergesundheit.html).
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