Aus Alt mach Neu – Hof Spellerberg
“Manchmal beginnt ein neuer Weg nicht damit, Neues zu entdecken, sondern damit, Altbekanntes mit anderen Augen zu sehen.”
Seit mehr als 11 Generationen betreiben wir auf unserem Hof in der Soester Börde Landwirtschaft. – Ackerbau, Biogas und Sauenhaltung. All das mit konventioneller Ausrichtung und doch irgendwie anders. Warum? Weil der Blick über den Tellerrand uns neue, verborgene und doch altbekannte Wege offenbart hat. Das große Ganze im positiven Miteinander – im Kreislauf – Vielfalt und Nachhaltigkeit, das sind die Grundprinzipien, die uns seit einigen Jahren und täglich aufs Neue zum Um- und Weiterdenken anregen. Unser Ziel ist es, bei unserer Arbeit auf dem Feld und im Stall natürliche Zusammenhänge zu nutzen. Reichhaltige Fruchtfolgen sowie das Anlegen von Blühflächen bringen nicht nur Vorteile für den Pflanzenbau sondern sorgen ganz nebenbei auch für mehr Biodiversität und Artenvielfalt.
Bereits im Jahr 2012 realisierten wir den Neubau eines Sauenstalls, so wie er uns (und ganz sicher auch den Schweinen) gefällt. Unsere insgesamt 260 Sauen werden während der gesamten Trächtigkeitsdauer in einer Großgruppe auf Stroh gehalten, haben die Möglichkeit einen überdachten Auslauf zu nutzen und können dank der automatischen Abruffütterung selbst entscheiden, wie sie ihren Tag strukturieren. Die Fütterung von Luzerne-, Kleegras- oder Maissilage bietet den Tieren außerdem eine schmackhafte Beschäftigung. Schweinehaltung (ein Stück weit) wie sie früher war, glücklich grunzende Tiere im Stroh, einheimische Futtermittel – alles Dinge, die sich auch Verbraucher mehr und mehr wünschen und die uns inspiriert haben, unser Konzept der Tierhaltung stetig weiter zu entwickeln.
Durch die Realisierung eines Vermarktungsmodells gemeinsam mit REWE West, Westfleisch sowie einem benachbarten Schweinemastbetrieb können wir nun auch in der Ferkelaufzucht neue Ideen umsetzen. Wir bauen einen Stall, der den Ferkeln einen abwechslungsreichen Lebensraum, viel Platz zum Fressen, Schlafen und Wühlen sowie zahlreiche Sozialkontakte ermöglicht. Die Segel gesetzt ließen wir uns weder von behördlichen Auflagen noch von komplizierten Förderverfahren oder kritischen Stimmen der Berufskollegen vom Kurs abbringen und freuen uns darauf, in wenigen Wochen auch unsere Ferkel im Stroh toben zu sehen. (siehe Beitrag Forschungsblock Umstellung der Ferkelhaltung – vom geschlossenen System auf Spalten zur Strohhaltung mit Aussenklimareiz).
Auch wenn Tag für Tag neue Herausforderungen warten, wir sind fest davon überzeugt, auf dem richtigen Weg zu sein, mit einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft, in der alles seine Berechtigung hat, jedes Element ein Stück weit von den anderen Elementen profitiert und das große Ganze eine Einheit bildet. Mittelfristig werden wir auch die Abferkelung noch verändern – und darüber auf dieser Plattform berichten.
Hof Spellerberg, Bad Sassendorf, 2020
und Kartoffeln für Pommes Frites und Direktvermarktung, Weizen für Brotgetreide und Zuckerrüben)
450 Ferkel / Monat an Mäster
Vermarktung der Schweine in Kooperation mit Schweine-Mastbetrieb Albersmeier
im 3km entfernten Hüttinghausen über Label „Strohwohl“ von Rewe West
Umbau Ferkelaufzucht von geschlossen auf Spalten zu Strohhaltung im Aussenklimazeizstall in Grossgruppe
Biogasanlage 220 KW
2 Betriebsstandorte (elterliche Betriebe)
Lohnunternehmen
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