Ein nasses Jahr

Blogbeitrag Hof Im Basi vom 9.12.2019

Inzwischen ist es schon Winter – viel ist noch geschehen seit dem letzten Blogbeitrag. Im Oktober war es so nass, dass wir den Mais nicht ernten konnten, um die Ganzmaispflanzenwürfel pressen zu lassen. Er stand am Hang auf schwerem Boden, die Ernte mit den schweren Geräten wäre nicht nur schlecht für den Boden, sondern wegen der Abrutschgefahr auch gefährlich gewesen. So habe ich im November entschieden, den Mais dreschen zu lassen. 10 Are hatte der Dachs kaputt gemacht, der dieses Jahr zum ersten Mal da war. Auf den restlichen 70 Aren hatten wir eine sehr gute Ernte. Da wir auf Kraftfutter verzichten, haben wir den Kolbenschrot verkauft und müssen Ganzmaispflanzenwürfel zukaufen. Den abgeernteten Acker habe ich durch den Lohnunternehmer pflügen und am nächsten Tag gleich eggen und säen lassen. Die notwenigen Geräte für diesen schweren, nassen Boden (schwerer Pflug mit entsprechend starkem Traktor und Kombigerät eggen und säen) habe ich selber nicht.

Der Mais wird gedroschen

Die übrigen Saaten habe ich dieses Jahr besonders früh gemacht, der Boden war durch Grubber und Kulturegge schon gut vorbereitet, und es kündigte sich Regen an. Nun bin ich gespannt, ob der Unkrautdruck im nächsten Jahr dann besonders hoch sein wird.

Umgekehrt hat der viele Regen dazu geführt, dass das Grünland bis spät in den Herbst noch gut gewachsen ist und erst abgeerntet / abgefressen werden sollte, bevor ich die Gülle ausbringe. Entsprechend war das Gülleloch Mitte Oktober noch voll. Normalerweise brauche ich vier Arbeitstage, um die 400m3 auszubringen. Dieses Jahr hat ein Lohnunternehmer aus Watt diese Arbeit erledigt. Er fährt mit einem Milchtankwagen voll Gülle an den Feldrand. Dort ist eine Pumpe installiert, die die Gülle vom Laster über einen Schlauch zu einem leichten doppelbereiften Traktor auf dem Feld pumpt, der die Gülle per Schleppschlauch auf dem Feld verteilt. So war die Gülle in einem Tag ausgebracht, der Boden wurde nicht verdichtet durch das schwere Güllefass und die Strassen zwischen Hof und Feld sind sauber geblieben. Die Sache hat sehr gut funktioniert. Dafür hatte ich allerdings auch mit vier Arbeitskräften, zwei Lastwagen und einem Traktor auf dem Hof entsprechenden finanziellen Aufwand.

Eggen und Säen in einem Arbeitsgang

Alle Tiere sind im Stall – das braucht jeden Tag viel Zeit. Die Maschinen sind alle gewaschen. Nun sind die anderen klassischen Winteraufgaben dran: Hochstammbäume schneiden, zehn Hochstammbäume fällen und ersetzen, Brombeeren aus den Hecken herausschneiden. Alle Flächen, auch die Wildbienenstreifen und am Bachlauf entlang, wo Schachtelhalm, Mädesüss und Schilfgras wachsen, einmal mähen. Das mache ich immer sehr spät, damit die Bienen noch so lange die Pflanzen blühen Nahrung finden und diese auch noch Zeit haben zu versamen.

basimilch – die Genossenschaft mit den Milchabos geht jetzt ins 5. Jahr! Wie immer gibt es aufs Jahresende Mitglieder, die kündigen; dieses Jahr sind es etwa 15%. Jetzt gilt es wieder Informationsveranstaltungen und Degustationen zu machen, um basimilch vorzustellen und neue Mitglieder und Abonnenten zu gewinnen. Da sind neben der Betriebsgruppe auch Anita und ich stark gefragt.
Neu haben wir ein Spezialabo eingerichtet, das einmal im Monat eine besondere Käsesorte bietet. 120 CHF kostet es für 12 Lieferungen / Jahr. In diesem Preis sind neben dem normalen Aufwand auch Entwicklungskosten enthalten. Denn nicht immer gelingt ein neuer Käse sofort. Und nur Käse von einwandfreier Qualität geht raus. Wenn einmal alles schief geht, gibt’s dann immerhin noch Ziger. Fast 40 Genossenschafter haben sich für solch besondere Käsesorten interessiert und das entsprechende Abo bestellt.

Unser Haus ist inzwischen fertig renoviert und wir sind sehr froh darüber. Es hat sich eindeutig gelohnt. Uns gefällt‘s sehr gut und die Kinder sind begeistert. Jetzt brauchen wir nur noch etwas freie Zeit, um es hier und da noch gemütlicher einzurichten….. Das klappt dann im neuen Jahr. Aktuell habe ich noch das Gefühl an vielen Stellen mit der Arbeit hinterher zu sein. Dieses Jahr ist durch die lange Nässe alles später als sonst.

Fabian Brandenberger

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