Weidepflege mit Hühnern / Mischweide (kleiner Umfang)
Schöne und ertragreiche Weidebestände mit wertvollen Futtergräsern und Klee – das ist hohe Kunst, vor allem im Biolandbau.
Ich kann mich noch erinnern, dass der Schwiegervater die Weiden nach fast jedem Umtrieb gemulcht, dann gegüllt (wässerige Harngülle vom Anbindestall) und mit Harnstoff gedüngt hat. Resultat: Fette, ertragreiche Englisch Raygras- und Wiesenrispenbestände mit Kleeanteil in guten Mass.
Aus diversen Gründen ist das nicht mehr so. Bei uns sind die Kühe “schnäderfräsig”, weil sie im Stall noch dazu gefüttert werden müssen. Das bewirkt ein schlechtes Abfressen der Weiden. In Kombination mit einer Nährstoffknappheit verändert sich der Bestand negativ. Es sind vermehrt gemeines Rispengras (nur im ersten Aufwuchs etwas Ertrag) und Filzgräser anzutreffen.
Mein Ziel war, mit Mähweiden, Vollgülle und Wiesenstriegel den Filzbestand in den Griff zu bekommen. Auch säe ich immer wieder Übersaatmischungen ein. Der Erfolg ist schon da, aber es ist mir noch zu wenig. Auch bringen trockene Sommer das Gleichgewicht wieder arg ins Wanken, weil der Weissklee sehr dominant wird auf Kosten der guten Futtergräser.
Mit unserem Hühnermobil (sehr klein und nur für 35 Legehennen) mit einem 50 m Flexinetz machen wir bezüglich Bestandesveränderungen sehr gute Erfahrungen. Die Flächen sind zwar sehr klein, aber wenn mit dem Hühnern nicht zu arg überweidet wird, sind die Filzbestände ausgescharrt, oder zumindest zum Teil und der Bestand weist deutlich mehr Englisch Raygras und Wiesenrispe auf. Die Hühner sind wie eine Art Wiesenstrigel und Vollgas Düngemaschine hinten drein. Wenn das mit Regenfällen zusammenpasst, kommen sehr schöne Weidebestände heraus.
Ob das mit einer 200 Hennenherde und grösseren Flächen auch so funktionieren würde, bleibt eine These und ein Verdacht, weil wir nicht mehr Legehennen halten wollen.
Fabian Brandenberger, Zürich, 2019
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Wollschweine zum Eindämmen unerwünschten Erdmandelgrases
Der Schweizer Bauer berichtet:
Die Forschungsanstalt Agroscope testet in den kommenden Monaten eine natürliche Bekämpfungsmethode – Wollschweine. In Zusammenarbeit mit dem Kanton Zug weiden von Oktober 2019 bis April 2020 erstmals Wollschweine auf einem von Erdmandelgras befallenen Feld im Kanton Zug. «Das Erdmandelgras und die Wurzelknöllchen sind essbar. Die Wollschweine fressen das und wir werden sehen, ob sie die Mandeln genug kauen und verdauen, so dass diese zerstört sind und nicht mehr auskeimen im Frühling. Ziel ist es, die Neubildung von Knöllchen zu verhindern», sagt Roger Bisig, Leiter Landwirtschaftsamt des Kantons Zug. Bisig geht davon aus, dass das Erdmandelgras nicht vollständig ausgemerzt werden kann. Übrig bleiben sollen jedoch nur noch kleine Befallsherde. Die werden ausgegraben und fachgerecht entsorgt.
Quelle: https://www.schweizerbauer.ch/sb-news/14-10-2019/artikel_52248.html