Hof Chlotisberg – grüne Brücke mit Untersaat

So richtig wie auf einem Berg fühlt es sich auf der Liegenschaft Chlotisberg nicht an, denn der Hof liegt an der sanft abfallenden Westflanke des Lindenbergs. Vom Hof aus geniesst man einen schönen Blick hinunter ins Luzerner Seetal mit Baldegger- und Hallwilersee. 2004 haben Franz und Liz Elmiger den 28 ha grossen, arrondierten Landwirtschaftsbetrieb Chlotisberg gekauft. Es war klar, dass die Milchviehhaltung des Vorgängers nicht weitergeführt wird. Der Stall wurde in einen Laufstall für Rinderaufzucht umgebaut. Heute sind die drei Standbeine des Betriebes auf dem Chlotisberg Ackerbau, Rinder- und Hühneraufzucht.

Im Vordergrund sind die Ackerflächen und der Hof Chlotisberg (und Tagungszentrum) zu sehen. (Bild bioluzern.ch)

Die nachhaltige Bewirtschaftung des Hofes ist für Franz und Liz ein zentraler Grundsatz.

Die Produktion von Nahrungsmitteln sollte nicht auf Kosten der Umwelt geschehen. Mit nachhaltigen Anbaumethoden fördern wir die Fruchtbarkeit unserer Böden. Dadurch wird Humus aufgebaut, was das Nährstoff- und Wasserhaltevermögen des Bodens verbessert. (Franz & Liz Elmiger)

Ackerbau mit regenerativer Landwirtschaft

Nach dem Kursbesuch bei Näser und Wenz zum Thema regenerative Landwirtschaft begann Franz Elmiger 2018 entsprechend dieser Philosophie zu arbeiten. Verschiedene Einzelschritte sollen zu Humusaufbau und Belebung des Bodens führen. Franz hat sich vor allem mit minimaler Bodenbearbeitung und pfluglosem Anbau intensiv auseinandergesetzt. Schliesslich fand er mit dem Geohobel ein Werkzeug, mit dem er gerne arbeitet. Er nutzt den Geohobel, um die Gründüngung umzubrechen. Der Pflug wird lediglich noch als Schälpflug eingesetzt, wenn nach dem Durchgang mit dem Geohobel das Gras zu stark aufkommt.

Stoppelbearbeitung nach Winterweizen mit dem Geohobel. (Bild Franz Elmiger)

Die 8-jährige Fruchtfolge auf dem Chlotisberg sieht folgendermassen aus: 1 Weizen, 2 Körnermais, 3 Dinkel, 4 Leguminosen (Eiweisserbsen, Linsen oder Ackerbohnen), 5 Weizen, 6 Dinkel oder Bohnen, 7 & 8 Kunstwiese. Im Schlag des Körnermaises oder der Eiweisserbsen wird jeweils ein Teil mit Kartoffeln oder Karotten angepflanzt.

Das Futtergetreide wird an die Biomühle Lehmann verkauft, von der wiederum das Hühnerfutter zugekauft wird. Die Linsen werden über Biofarm vermarktet. Der Weizen geht an die kleine Ferrenmühle in Kleinwangen und wird dort zu Brotgetreide gemahlen.

Rinder- und Hennenaufzucht

Bei der Vertragsaufzucht der Kälber kommen jeweils 25-35 abgetränkte Kälber im Alter von 4-5 Monaten von drei verschiedenen Betrieben auf den Chlotisberg. Diese werden dann bis kurz vor dem Abkalben aufgezogen.

Seit 2008 werden Legehennen einer Mastrasse aufgezogen. Das sind also die Mütter von zukünftigen Mastpoulets. Hierfür wurde die nicht mehr benötigte Hälfte des ehemaligen Milchviehstalles in einen Hühnerstall für 2’000 Tiere umgebaut. Die Tiere kommen als 1-Tages-Küken auf den Betrieb und bleiben rund 18 bis 20 Wochen. Dann werden sie wieder abgeholt und  es gibt für die Reinigung des Stalles rund 2 bis 3 Wochen Pause.
Aktuell (2022) besteht eine gewisse Unsicherheit, wie das Aufzuchtsystem weiter gehen wird, da in einigen Jahren das Töten der Bruderhähne (vermutlich ab 01.01.2026) unter der Marke BioSuisse nicht mehr erlaubt sein wird. Franz ist jedoch zuversichtlich, da ja auch bei einer Zweinutzungsrasse die Legehennen aufgezogen werden müssen.

Ein Standbein auf dem Hof Chlotisberg ist die Kükenaufzucht von Legehennen einer Mastrasse. Auf dem Bild sind die Tiere rund drei Monate alt.

 

Hubert Würsch, 2022

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Chlotisberg
Gelfingen (CH)
Franz & Liz Elmiger
17 ha
11 ha
10 ha
Bio Knospe
Ackerbau, Vertragsaufzucht Rinder, Legehennenaufzucht Mastrasse
28 Kälber, 2000 Kücken
642 m ü. M.
1100 mm
Braunerde mittelschwer
Arrondiert
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