Frühlingsarbeiten in vollem Gange

2. Beitrag

Wir sind ein Gemischtbetrieb mit Milchkuhhaltung, Freilandsauen, Ackerbau, Obstbäumen und eigener Käserei. Im Stall ist es gerade noch ruhig, es sind noch nicht so viele Kälber geboren, bis auf zwei Kühe sind aber alle trächtig und auch diese beiden werden es mit Beginn der Weidesaison sicher werden. Es sind stark eingekreuzte Braunviehkühe; nach und nach wollen wir Richtung Original Braune gehen, schön robuste Zweinutzungskühe. Bald müssen die Weiden parat gemacht werden.

Ich habe eine ganze lange Liste mit Aufgaben, die aktuell anstehen. Über Winter habe ich 50 Hochstammbäume geschnitten (die letzten gerade fertig diese Woche) und vier alte Bäume durch junge ersetzt. Die übrigen 100 Bäume pflegen wir aktuell nicht.

Geschnittene Obstbäume und mit Vlies gedeckter Kartoffelacker

Letzte Woche haben wir den Acker geeggt und die Frühkartoffeln gesetzt. Vor zwei Wochen haben wir sie einem Wärmeschock ausgesetzt und sie dann bei Licht keimen lassen. Die Keime sind recht schnell gewachsen und deshalb nicht ganz so stabil; es wäre gut gewesen, sie noch bei kühleren Temperaturen etwas länger liegen zu lassen, damit sie stabil werden. Doch das Wetter war gerade so schön und es ist auch wichtig, dass die Kartoffeln bei trockenen Bodenverhältnissen früh gepflanzt werden. So vorgekeimt können sie den Pilzen davonwachsen. Beim Setzen waren wir vorsichtig, um die weichen Keime nicht zu verletzen. Nun liegt ein Vlies über dem Kartoffelacker, damit die Kartoffeln es warm genug haben. Abwechselnd sonniges und feuchtes Wetter wäre für die Entwicklung der Kartoffeln in den kommenden Wochen am besten.

Gestern habe ich sechs Mastjager, also 10 Wochen alte Ferkel, die etwa 30 kg wiegen, zu uns auf den Hof geholt. Sie werden bei uns als Freilandsäuli gemästet.

Das erste Mal in diesem Jahr draussen auf der Weide.

Ausserdem haben wir – auch unser Lehrling und die Schwiegereltern schaffen mit – die Gülle aufs Feld gebracht, das Getreide gestriegelt zur Unkraut-bekämpfung und die Wiesen gestriegelt, damit Moos und altes Gras rauskommen und das Wachstum des jungen Grases angeregt wird. Auf einem Stück Land war vorher Mais, jetzt ist frisch Gras eingesät. Wir haben die Fläche am 15.11. gepflügt und dann als Winterfurre gelassen. Der Vorteil dieses Vorgehens ist, dass die Erde im Laufe des Winters immer wieder verfriert und auftaut. Dadurch wird sie schön krümelig und lässt sich leicht bearbeiten. Das bedeutet, dass es weniger Fahrten mit dem Traktor und damit weniger Diesel braucht. Allerdings ist die Erosion des Bodens stärker, wenn er im Winter unbewachsen und damit ungeschützt ist. Beides hat sein Für und Wider.

Was uns immer beschäftigt ist unser Genossenschaftsprojekt basimilch – die kooperative Käserei in Dietikon. Fast wöchentlich treffen wir uns als Betriebsgruppe, um die komplette Vermarktung der Milch vom Hof über wöchentliche Körbe mit Milchprodukten an unsere Genossenschaftsmitglieder zu erreichen. Wir haben in 2016 mit 90 Abos begonnen, inzwischen sind wir schon bei 160 Abos, wovon einige halbe sind. Mit 180 ganzen Abos könnten wir unsere gesamte Milchmenge selber verarbeiten und über die Genossenschaft absetzen. Doch das braucht viel, viel, viel Einsatz. Mehr davon und auch über unsere Käserei im nächsten Blogbeitrag im April.

Fabian Brandenberger

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Hof Im Basi
Stadtrand von Dietikon
Anita Triaca und Fabian Brandenberger
Nelly und Albert Triaca, 1 Auszubildener, 2 Käserinnen
18 ha
22 ha
Bio-Suisse
Milchvieh, Ackerbau, Hofkäserei
Brotweizen, Dinkel, Gerste, Ackerbohnen, Eiweisserbsen, Leindotter, Kartoffeln, Kürbisse, Obst
22-25 Braunvieh-Milchkühe, ca. 12 Aufzuchtrinder

6 Schweine im Freiland

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