Schweine auf Stroh und mit Auslauf halten

Seit 1989 halten wir unsere Mastschweine nach den Richtlinien des NEULAND-Verbandes, der für art-und umweltgerechte Nutztierhaltung steht. Für uns war es damals und ist bis heute maßgebend, dass wir unsere Tierhaltung nicht ständig modernisieren und intensivieren wollen. Das hätte eine Abkehr von der Strohhaltung hin zur Haltung auf Spaltenboden mit Gülleanfall bedeutet, was wir nicht wollten. Bis heute sind wir mit unserer Entscheidung sehr zufrieden.

  • Alle Tiere werden auf Stroh gehalten, es gibt keinerlei Spaltenboden.
  • Alle Tiere haben Auslauf in einem befestigten Außenbereich des Stalles.

Der Stallflächenbedarf beträgt bei NEULAND für Läufer bis 50 kg 0,6m2 im Stall und 0,3 m2 im Auslauf. Für Schweine bis 100 kg beträgt der Flächenbedarf 1 m2 im Stall und 0,5 m/2 im Auslauf.

Wir halten die Schweine in mehreren Altgebäuden, die früher z.T. für Rinder genutzt wurden. Dadurch ergaben sich relativ große Buchten für je 50 Tiere.
Als Strohmenge kann man ungefähr 0,8 kg pro Tier und Tag ansetzen. Anfangs hatten wir Bedenken, dass die Haltung im frei zugänglichen Auslaufstall zu Atemwegserkrankungen führen würde; diese Sorge erwies sich aber schnell als unbegründet, im Gegenteil, die Tiere haben insgesamt einen guten Gesundheitsstatus.

Bei NEULAND war von Beginn an das Kupieren der Schwänze verboten. Durch die vielseitigen Beschäftigungsmöglichkeiten und die Aussenklimareize ist dieser Verzicht auch problemlos möglich. Unserer Erfahrung nach sollte man allerdings für eine gute Luftqualität im Stall sorgen, was durch das Abkoten der Tiere im Aussenbereich erleichtert wird.

Gefüttert werden NEULAND-Schweine ausschliesslich mit heimischen Futtermitteln. Dabei muss ein Großteil vom eigenen Hof stammen. Bei uns ist das Futter eine Mischung aus eigenem Getreide (Gerste ,Weizen, Triticale) und Ackerbohnen, sowie zugekauftem Rapschrot und einem Ergänzungsfutter auf Basis von Kartoffeleiweiß und Rapsschrot mit Zusatz von Mineralstoffen. Das Futter muß GMO-frei sein und Importprodukte wie z.B. Sojaschrot aus Übersee sind ausgeschlossen.

Bei uns werden insgesamt max. 300 Mastschweine in 6 Gruppen zu je 50 Tieren gehalten. Wir kaufen die Ferkel bei einem Betrieb zu, der NEULAND-anerkannte Sauenhaltung betreibt. Für die Stallarbeit benötigen wir ca. 30 Minuten pro Tag – für das Füttern mit Trockenfütterungsanlage sowie das Einstreuen. Zusätzlich benötigen wir für das Entmisten mit einem Hoflader etwa alle vier Wochen ca. sechs Stunden.

50 Schweine werden in einer Gruppe gehalten, auf dem Neuland-Hof Eckei sind es insgesamt 300 Mastschweine
50 Schweine werden in einer Gruppe gehalten, auf dem Neuland-Hof Eckei sind es insgesamt 300 Mastschweine
Ein umgebauter Rinderstall dient heute als Schweinestall – die Schweine koten vor allem im Aussenbereich ab.

Die Rassen sind bei NEULAND nicht speziell vorgeschrieben, allerdings sind Züchtungen mit überwiegendem Anteil der Rasse Pietrain aus Gründen der Fleischqualität ausgeschlossen. (Stressempfindlichkeit und damit Gefahr von wässrigem Fleisch)
Wir halten zur Zeit eine Kreuzung aus F1 Muttersauen (dt. Landschwein x Edelschwein) und einem Pietraineber. Gegenüber älteren Schweinerassen wie z.B. Bunte Bentheimer oder Angler Sattelschwein, die wir auch ausprobiert haben, zeichnen sich unsere Tiere vor allem durch einen höheren Magerfleischanteil bei guter Fleischqualität aus. Unsere Schweine werden im Alter von ca. 6 bis 8 Monaten mit einem Lebendgewicht von 125 bis 145 Kg auf einem kleinerem Schlachthof in der Nähe geschlachtet

Vermarktet werden sie von der NEULAND Vermarktungs-GmbH, die sie wiederum an Fleischereien, Großküchen sowie Einzelhändler und neuerdings auch an einen Discounter verkauft. Die NEULAND-Betriebe sind in dieser GmbH organisiert, so daß wir über die Geschäftspolitik wie z.B die Erzeugerpreise mitentscheiden können.

Die NEULAND-Schweinehaltung funktioniert sehr gut. Den Tieren geht es gut und es macht Spaß mit ihnen zu arbeiten. In jüngster Vergangenheit ist zunehmendes Interesse sowohl von Erzeuger wie auch von Verbraucherseite zu verzeichnen. Eine Herausforderung besteht in der Vermarktung, insbesondere darin, Angebot-und Nachfragemengen im Gleichgewicht zu halten; um einerseits alle Kunden beliefern zu können und andererseits Preisdruck zu verhindern

Wilhelm Eckei, 2019, NRW

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NEULAND-Hof Eckei
Nordrhein-Westfalen
Wilhelm Eckei
ein Vollzeitangestellter eine Teilzeitangestelle Familienmitglieder helfen mit bei der Direktvermarktung
44 ha
22 ha
0 ha
Neuland
Schweine- und Hähnchenmast, Legehennen
27 ha Getreide
5 ha Ackerbohnen
5 ha Körnerraps
5 ha Feldfuttergras
0,5 ha Speisekartoffel
2 ha Kleegras
300 Mastschweine,
35 Mastfärsen
1.200 Legehennen
800 Masthühnchen
Fleisch wird vor allem über die Neuland GmbH vermarktet,
geringer Teil Direktvermarktung
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