Trotz Kälteeinbruch alles im grünen Bereich und viel Besuch auf dem Hof

3. Beitrag

Diese Woche haben wir vor allem Heu gemacht – alle Naturwiesen sind gemäht. Der Erntezeitpunkt (15. Mai) war ideal. Der Ertrag war nicht so besonders, es hatte kaum wertvolle Futtergräser. Wir haben nur ungefähr die Hälfte im Vergleich zum letzten Jahr geerntet. Die Ernte an sich lief wunderbar – fünf Erwachsene haben mitgeschafft und unsere beiden Kinder auch.

Von dem Kunstwiesen-Gras haben wir letzte Woche Silage gemacht und die Flächen inzwischen schon gepflügt und geeggt. Auch hier war der Zeitpunkt ideal – der Boden nicht zu nass oder zu trocken, so dass das Ergebnis der Bodenbearbeitung eine schön krümelige Erde war. Am Mittwoch hat der Lohnunternehmer den Mais dann eingesät und am Donnerstag haben wir mit dem Lehrling gleich noch die Gülle ausgebracht, damit dem Mais die für das Wachstum nötigen Nährstoffe zur Verfügung stehen. Auch die geschnittenen Grünflächen haben wir mit Gülle gedüngt.

Beim Mais haben wir häufig schon bei der Aussaat ein Krähenproblem – sie mögen die ungebeizten Bio-Maiskörner und jungen Pflänzchen sehr gern. Doch dieses Mal war keine einzige da. Mal sehen, ob wir dieses Mal Glück haben beim Mais! An sich ist Mais eine einfache Biokultur. Wenn es jetzt schön warm bleibt und immer mal wieder regnet, dann müssen wir nur zwei Mal hacken und irgendwann ernten. Üblicherweise wächst der Mais dem Unkraut davon und deckt es zu. Und auch die Schnecken sind nur am Anfang gefährlich.

Eingesäter Mais

Diese Woche haben wir auch die Lager-Kartoffeln mit dem Hack- und Häufelgerät am Traktor das zweite Mal gehackt und angehäufelt. Sie waren etwa 20cm aus der Erde. Das dritte Mal gehen wir dem Gerät dann durch, wenn die Reihen geschlossen sind. Die Frühkartoffeln haben trotz Vlies unter dem Frost gelitten – das Kraut ist abgefroren, doch frisches ist schnell nachgewachsen und so wird es zwar vielleicht etwas weniger Menge geben oder insgesamt kleinere Kartoffeln, aber in 30 Tagen sollten wir ernten können.

Frühkartoffeln

Die Rinder waren als das Thermometer auf einmal auf Minus 5 Grad fiel schon wieder Tag und Nacht auf der Weide. Wir hatten etwas Bedenken, ob es ihnen nicht zu kalt wird. Deswegen haben wir sie auf eine Weide mit Wald gestellt – und das funktionierte. Sie haben sich in den Schutz von Bäumen und Büschen verzogen und die Kälte gut überstanden. Die Milchkühe freuen sich, dass sie wieder täglich auf die Weide können. Das Obst kommt nicht so gut – da spürt man die Kälteperiode schon. Das Getreide kam erst etwas langsam, doch jetzt läuft es schön auf und auch die Ackerbohnen sehen gut aus. Nächste Woche werden wir sie hacken. Insgesamt bin ich positiv, dass 2017 ein gutes Jahr wird.

Am Sonntag, den 7. Mai war die Generalversammlung der Genossenschaft Basimilch bei uns auf dem Hof – das hiess Brunch machen für 130 Personen. Nicht ohne vom Aufwand her – hat aber viel Spass gemacht. Weil es geregnet hat, waren wir die ganze Zeit im Stall, auch bei der GV. Jahresrechung 2016, Wiederwahlen… und wir haben vorgestellt, wie eine Woche in der Käserei abläuft. Dann war noch Biovision bei uns auf dem Hof. Teilnehmer des Projektes Clever konsumieren wollten sehen, was die alltäglichen Probleme in der Landwirtschaft sind. Ich freue mich immer, wenn sich Städter wirklich interessieren und ich über biologische Ernährung und Landwirtschaft erzählen kann.

Spektakel mitten im Heuet war noch der Besuch des Schweizer Fernsehens – einen Morgen lang wurde bei uns gedreht. Unser Hof wird gleich zwei Mal eine Rolle spielen in der Sendung „Rübis und Stübis“, die Anfang Juni ausgestrahlt wird. Einerseits kommt der Hof vor, andererseits wird auch unser Genossenschaftsprojekt basimilch vorgestellt. Ich bin schon gespannt, wie sie das Filmmaterial schneiden und alles in Szene setzen werden.

Fabian Brandenberger

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Hof Im Basi
Stadtrand von Dietikon
Anita Triaca und Fabian Brandenberger
Nelly und Albert Triaca, 1 Auszubildener, 2 Käserinnen
18 ha
22 ha
Bio-Suisse
Milchvieh, Ackerbau, Hofkäserei
Brotweizen, Dinkel, Gerste, Ackerbohnen, Eiweisserbsen, Leindotter, Kartoffeln, Kürbisse, Obst
22-25 Braunvieh-Milchkühe, ca. 12 Aufzuchtrinder

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